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Ein neues Einsteiger-Tablet ist bei uns in der Redaktion gelandet und ich durfte dieses in den vergangenen Wochen ausführlich testen. Verwendet habe ich das Tablet nicht für den produktiven (Business-)Einsatz, sondern für den Consumer-Bereich (Netflix, YouTube, Mail, Kalender, Telegram etc.). Wie sich das rund 130 Euro-Gerät im Alltag schlägt, erfahrt Ihr im nachfolgenden Testbericht.
Ich hatte schon einige Tablets im Einsatz. Die meisten davon mit Windows. Dann im vergangenen Jahr kam das Xiaomi Mi Pad 3 dazu. Ein klasse Tablet, welches ich noch heute im mehr oder weniger produktiven Einsatz habe. Nun durfte ich das Alldocube Power M3 testen – definitiv ein Einsteigergerät (rein von den Specs her), das aber im Alltag doch recht rund läuft und für die meisten Leute wohl auch ausreichen wird.
Schauen wir das Gerät doch mal genauer an. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein gewöhnliches Tablet. Das Gehäuse des Geräts besteht komplett aus Kunststoff. Nicht unbedingt verwunderlich in dieser Preisklasse. Durch die „Lackierung“ des Kunststoffes wirkt das ganze wertiger, als es eigentlich ist. Auf den ersten Blick kann man, ohne Vorkenntnisse, nicht sagen, dass es sich um ein Kunststoff-Gehäuse handelt.
Geliefert wurde das Gerät in einer Art Schwarz-Grau-Farbe. Zumindest wird es so bei Gearbest deklariert, welche uns das Gerät für den Test freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Spaltmasse sucht man bei dem Gerät vergeblich, alles wirkt gut und sauber verarbeitet. Auch die Knöpfe lassen sich einfach drücken und knarzen nicht. Das Gerät ist 26.80cm lang, 16.80cm breit und 0.95cm hoch. Nicht gerade klein, aber auch nicht sonderlich gross. Die Ränder rund um das Display wirken, im Vergleich zu anderen Tablets, schmal. Auf der oberen Seite des Geräts befinden sich der Power-Knopf sowie die Laustärkeregler. Auf der linken Seite wiederum findet man einen MicroSD-Slot sowie den modernen USB-C-Ladeanschluss. Zusätzlich dazu gibt es einen Dual-Sim-Schacht. Nicht unbedingt üblich in dieser Preisklasse. Und damit wird es zudem möglich, mit dem Gerät über eine Simkarte zu surfen oder gar zu telefonieren. Doch dazu später mehr. Unten gibt es einerseits den Lautsprecher, andererseits auch das Mikrofon. Rechts befinden sich dann aber keine weiteren Anschlüsse mehr. Das Power M3 bietet drei Soft-Touc-Buttons unterhalb des Displays.
Die Lautsprecher des Geräts sind okay, jedoch auch nicht gerade besonders speziell gut oder schlecht. Sie sind auch nicht sehr laut, reichten zum Streamen aber völlig aus. Positiv finde ich, dass sie am unteren Rand angebracht sind und nicht auf der Rückseite des Geräts, wie beispielsweise beim Mi Pad 3. So kann man das Tablet auch auf den Tisch legen und hat keine Einschränkungen. Mit einem Gewicht von 522 Gramm ist es nicht gerade ein leichtes Tablet. Geschuldet ist dieses Gewicht natürlich dem grossen Akku des Gerätes. Wirklich gestört hat es mich aber ohnehin nicht – denn das Gerät wirkt dadurch deutlich wertiger.
Das Display weist eine Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln bei 10.1 Zoll auf. Das entspricht rund 224 Pixeln per Inch (PPI). In dieser Preisklasse durchaus üblich und im Alltag auch nicht störend. Wer nicht allzu genau hinschaut, wird keine einzelnen Bildpunkte ausmachen können. Die Helligkeit des Geräts würde ich als „gut wenns nicht zu hell ist“ angeben. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht man nicht mehr sehr viel. An einem schattigen Plätzchen oder zuhause in den eigenen vier Wänden kann man das Display aber jederzeit ablesen – zumindest bei voller Helligkeit. Die Farben wirken nicht ganz so kontrastreich, jedoch auch nicht blass. Eben ganz okay.
Auch nicht gerade üblich in dieser Preisklasse ist der 10-Punkte-Touch. Das bedeutet, dass der Bildschirm auf bis zu 10 Berührungspunkte gleichzeitig reagieren kann. Das ist definitiv eine gute Sache. Viele Hersteller bieten hier maximal fünf Berührungspunkte gleichzeitig an. Ein Fingerabdrucksensor vorne beim Display oder auf der Rückseite sucht man wiederum leider vergebens. Entsperren lässt sich das Gerät über die klassischen Wege, die Android vorgibt.
Auf dem Display war eine Schutzfolie angebracht, die nun, nach ein paar Wochen, schon recht mitgenommen aussah. Als ich diese dann runtergemacht habe, kam das klare und schöne Display zum Vorschein. Und dieses sieht nun, nach weiteren zwei Wochen, noch immer ganz gut aus. Über gehärtetes und somit kratzerresistentes Glas macht der Hersteller keine Angaben. Dennoch gehe ich davon aus, dass irgend ein bearbeitetes Displayglas für das Gerät verwendet wurde. Auch dieses Gerät überstand meinen Schlüsseltest ohne Probleme. Härtere Gegenstände habe ich jedoch bewusst nicht verwendet (macht meiner Meinung nach keinen Sinn, da ich nur den Alltag „simulieren“ will).
Telefonieren mit einem Tablet? Jep, das geht. Sogar gleich mit zwei Simkarten, denn das Gerät bietet einen Dual-Sim-Schacht an. Wer das Tablet zum Telefonieren nutzen will, der hat die Möglichkeit dazu. Hierfür muss einfach eine entsprechende Simkarte (Nano-Sim) eingelegt werden, danach kann es schon los gehen. Das Tablet einfach ans Ohr halten und dann telefonieren geht aber nicht, denn das Gerät hat keine „Ohrmuschel“, bzw. auch keinen kleinen Lautsprecher. Und so kann man mit dem Gerät einfach wahlweise per Headset (mit Mikrofon) oder aber via Lautsprecher telefonieren.
Die Empfangsqualität ist dabei gar nicht so schlecht. Ich hatte mit dem Gerät die gleiche Signalstärke, wie mit meinem Redmi Note 4x. Soweit ganz gut. Der Gesprächspartner klingt dabei ganz okay. Ist jetzt nicht so, dass es klingt, als würde er neben mir stehen (VoLTE), aber für Gespräche reicht es völlig aus.
Auch die üblichen Verdächtigen wie Mikrofon, Kamera etc. sind verbaut, sodass sich das Gerät z.B. auch hervorragend für Gespräche via Skype eignet. Es unterstützt desweiteren Dual-Ban ac-Wifi und kann damit sowohl mit dem 2.4GHz-Signal umgehen, als auch mit dem 5GHz-Signal. Der Empfang des Geräts ist ganz okay. Mehr aber auch nicht. So hatte ich während der Zugfahrt von Bern nach Zürich mit dem Alldocube Power M3 nur einmal einen ca. 2minütigen Stream-Unterbruch via Hotspot vom Phone zu beklagen. Doch das kann auch am Netzempfang des Phones gelegen haben.
Im direkten Vergleich mit dem Mi Pad 3 hatte ich dann doch jeweils ein schwächeres Wifi-Signal in der Wohnung und auch das Herunterladen von gewissen Dateien via Server dauerte deutlich länger. Spotify, Netflix und andere Streaming-Dienste liefen in der Regel jedoch ohne Probleme. Ab und zu hatte das Tablet dann aber so seine Macken und konnte Daten selbst mit vollem WLAN nicht verschicken (z.B. für diesen Beitrag hier die Fotos via Telegram). Ein Neustart brachte dann wiederum Abhilfe.
Von den Mobilfunkfrequenzen her wird ebenfalls einiges abgedeckt. Eins vorweg: LTE Band 20 wird nicht unterstützt.
Netzwerk-Typen:FDD-LTE,GSM,TD-SCDMA,TDD-LTE,WCDMA2G: GSM 850/900/1800/1900MHz3G: WCDMA 2100MHz, TD-SCDMA: TD-SCDMA B34/B394G: FDD-LTE 1800/2100MHz,TD-LTE Band 38/39/40/41
Ebenfalls verbaut wurde Bluetooth 4.0, ein Umgebungslichtsensor (automatische Helligkeit des Displays), ein Gyroskop-, ein Richtungssensor und ein Kompass. Auch ein GPS-Sensor wurde verbaut. Ebenfalls nicht gerade typisch für Geräte in dieser Preisklasse. Ein teureres Mi Pad 3 von Xiaomi hatte beispielsweise keinen GPS-Sensor im Gerät verbaut.
Als Software kommt das am weitesten verbreitete, jedoch nicht mehr ganz aktuelle, Android 7.0 in praktisch unveränderter Form zum Einsatz. Entsprechend werden die klassischen Android-Funktionen unterstützt, jedoch nichts wirklich spezielles wie z.B. Apps klonen oder dergleichen. Solche Features bauen andere Hersteller gerne mal ins eigene System noch mitein, um einen Mehrwert zu bieten. Updates hat das Gerät während meiner Testphase keine erhalten. Und so ist der Stand des Sicherheitspatches nach wie vor der 5. November 2016! Ich persönlich würde das Tablet daher im Alltag generell eher für unwichtige Sachen verwenden, jedoch keinesfalls für E-Banking oder dergleichen.
Rein von der Performance her merkt man hier allerdings, dass das Gerät nur 2GB RAM zur Verfügung hat. Wohlgemerkt. Es funktioniert grundsätzlich alles. Aber: Es läuft halt nicht so flott, wie man es von einem heutigen Phone oder auch anderen Tablet mit mehr RAM erwarten kann. Zudem habe ich festgestellt, dass die Software nicht unbedingt auf das Gerät abgestimmt wurde. Es gibt immer wieder, selbst beim Scrollen durch das Einstellungsmenü, Ruckler und ab und zu stürzen auch gerne mal Apps ab, die nicht wirklich ressourcenhungrig sind. Man merkt hier einfach, dass der Hersteller nicht viel Aufwand für das Tablet betrieben hat. Klassisches Design, pures Android (ohne Option auf die nächst höhere Version updaten zu können) und dazu noch eher mittelmässige Specs. Für meine Anwendungsszenarien reicht es allemal aus – das Gerät ist halt eben leider kein Leistungswunder. Doch dazu unten gleich mehr.
Der Akku ist mit 8’000 eigentlich ganz ordentlich und das zeigt sich auch im Alltag. Die gemessene Leistung entspricht hier auch der tatsächlichen Leistung – etwas, was man bei einigen China(phone)-Herstellern nicht unbedingt annehmen darf (Umidigi zum Beispiel). Ich habe das Gerät tagelang genutzt und der Akku ging nicht zugrunde. Dabei habe ich täglich mind. 30-45min gestreamt, Musik gehört, Mails beantwortet oder auch via Telegram gechattet. Nach vier Tagen (oder ca. 6 Stunden aktiver Nutzungszeit) war dann aber Schluss und das Gerät musste an die Steckdose. Die Helligkeit war dabei immer ungefähr mittig eingestellt – also nicht zu hell und auch nicht zu dunkel. Für mich ist die Akkulaufzeit ganz okay. Das Gerät lädt sehr langsam. Ich würde empfehlen, es über Nacht in eine Steckdose zu stecken.
Die Kameras haben mich ehrlich gesagt etwas überrascht, denn diese sind gar nicht so schlecht, wie erwartet. Voraussetzung ist allerdings, dass man das Gerät während des Fotografierens wirklich still hält und nicht wackelt. Mal schnell das Tablet zücken und ein Foto machen ist eher nicht so der Hit. Eine weitere Voraussetzung für mein positives Fazit war allerdings auch, dass das Gerät grundsätzlich nur für Fotos am Tag verwendet wird – denn in der Nacht ist die Kamera einfach nicht wirklich zu gebrauchen. Das nachfolgende Beispielbild zeigt es deutlich. Das Rauschen ist echt krass und wirkt fast so, als hätte ich so fest reingezoomt, wie nur möglich. In Wahrheit ist das aber ein unverändertes Bild mit den automatischen Einstellungen:
Auch wenn Megapixel bekanntlich nicht alles sind, so hätte ich mir doch in der heutigen Zeit ein paar mehr gewünscht. Die Hauptkamera löst mit 5 Megapixeln auf, die Frontkamera gerade mal mit 2 Megapixeln. Für gelegentliche Schnappschüsse oder für Skype-Gespräche (in Zukunft sogar WhatsApp-Gespräche via WhatsApp Web) wird es reichen. Nachfolgend einige Beispiele. Was auffällt: Die Fotos wirken eher blass und nicht unbedingt scharf:
Eher positiv überrascht war ich von der Frontkamera. Die Fotos wirken fast schon besser, wenngleich die Auflösung natürlich viel niedriger ist:
Wer einfaches Tablet zum Surfen, Netflixen, Musikhören etc. sucht und dabei nicht viel Geld ausgeben will, der ist mit dem Alldocube Power M3 gut beraten. Für den Preis von ca. 150 Schweizer Franken, resp. 130 Euro erhält man ein gut verarbeitetes Tablet, das den Anforderungen des Alltages durchaus gerecht werden kann. Schade ist hier der Umstand, dass der Hersteller keinen Wert auf Updates legt und das Gerät quasi seit Ende 2016 stehen geblieben ist. Auch die Software ist nicht wirklich für das Gerät optimiert worden. Gemessen am Preis ist es aber völlig okay dass der Hersteller hier nicht viel Arbeit und Geld reinsteckt. Die Kameras reichen für Schnappschüsse, für viel mehr jedoch nicht und in der Nacht erst recht nicht.
Ob ich das Gerät jemandem empfehlen würde? Ja, habe ich sogar. Ich schenke es einer Freundin weiter, die es eben genau für die obenstehenden Anwendungsszenarien verwenden wird. Und dafür reicht es eben allemal aus. Man darf halt von einem solch günstigen Gerät keine Wunder erwarten, aber das sollte jedem, der es kauft, auch bewusst sein.
Wer gerne mal noch den letztjährigen Test zum Xiaomi Mi Pad 3 lesen möchte, der kann ganz einfach in das nachfolgende Bild klicken.
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